Geolehrpfad "Katzhütter Schichten"

Katzhütter Schichten

 

 

Die „Katzhütter Schichten“  entstanden im Präkambrium (Erdfrühzeit) vor etwa 660 Millionen Jahren. Normalerweise befinden sich  diese Gesteinsschichten tief unter der Erde. Doch hier liegen sie  sichtbar an der Erdoberfläche. Nach versteinerten Pflanzen oder Tieren sucht man allerdings vergeblich. Denn die gab es zur Entstehungszeit dieser Gesteinsschichten noch nicht.

 

Eine weitere geologische Besonderheit ist die „Frauenbachfolge“. Diese ist dem Paläozoikum (Erdaltertum) zuzuordnen. Als diese Schichten vor 495 – 443 Millionen Jahren entstanden, gab es zumindest schon niedere Lebewesen, wie Trilobiten.

 

In der Heimatstube Katzhütte wurde unter dem Motto "Katzhütte und seine Steine" ein ganzer Raum der Geologie gewidmet. Übersichtliche Tafeln geben Auskunft über die erdgeschichtliche Entwicklung und der Herausbildung des Schwarzburger Sattels, in dessen Kernzone Katzhütte liegt. Der Besucher kann die zahlreiche Proben der einzelnen Gesteinsschichten selbst in die Hand nehmen und sich ein Bild von der Gebirgsbildung im Präkambrium machen.

 

Die Einrichtung des Lehrpfades "Katzhütter Schichten" entlang dieser geologischen Besonderheiten geht auf eine Initiative des Heimatvereins Katzhütte-Oelze zurück. Im September 2005 konnte der Lehrpfad eingeweiht werden. 

Auf einer Länge von 6 Kilometern stehen zahlreiche Schautafeln mit ausführlichen Erläuterungen zu den verschiedenen Gesteinsschichten.

  Schautafel 1 

 

Interessierte Wanderer beginnen mit der Tour an der „Dritten Brücke“ (Josef´s Ruh) , kurz hinter dem Ortsausgang in Richtung Neuhaus am Rennweg. Dort kann man parken und am Rastplatz steht die erste Informationstafel.

 

Dritte Brücke

 

 

Der Wanderweg führt an Felsen vorbei, die aus messerscharfen Schieferplatten bestehen.An anderer Stelle nimmt das Gestein ein braune Farbe an, wenn es mit dem Sauerstoff in der Luft in Berührung kommt. Die Verfärbung wird durch den Eisengehalt dieser Schichten verursacht.
Messerscharfes Schiefergestein Eisenhaltiger Schiefer
 Meuselbacher Eisenerzgang
Meuselbacher Eisenerzgang 2 

 

 

 

Ein Tafel am Wanderweg gibt folgende Auskunft:

 

"Ein breiter Gürtel eisenerzhaltiges Gestein zieht sich über den Rosenberg, dem Tal der Weißen Schwarza bis hin zur Meuselbacher Kuppe. In den Bruchstellen des Gesteins findet man mächtige Adern oder Brocken von Quarz (Kieselstein). Das Erz wurde im Katzhütter Hüttenwerk bis Mitte des 19. Jahrhunderts mit Hilfe von Holzkohle zu Roheisen geschmolzen."

 

Wer nicht den gesamten Lehrpfad abwandern will, kann eine Abkürzung nehmen. Vom Rosenbergweg  geht es taleinwärts am „Bärentiegel“ entlang zum Steinbruch an der Straße zwischen Neuhaus am Rennweg und Katzhütte. Mit dem Bärentiegel  ist nicht das ehemalige Ferienlager an der Straße gemeint, sondern einer kleiner Wasserlauf, der nur bei Schneeschmelze etwas Wasser führt und ansonsten ausgetrocknet ist.

 

Bärentiegel

 

Der schmale Pfad endet an der Straße in einem ehemaligen Steinbruch. Hier findet man den Metaquarzkeratophyr, ein vulkanisches Ergußgestein aus dem Paläozoikum. Das Material fand im Straßenbau  als Packlager und Schotter Verwendung.

 

Steinbruch

 

 

Autor: Martina Walther